AR/ VR

AR/VR Marketing: Potenzial in Krisenzeiten

AR/VR Marketing: Potenzial in Krisenzeiten - Beispiele und Ideen

AR/VR Marketing: Potenzial in Krisenzeiten

Okt , 29

Die Corona-Pandemie ist zu einem allgegenwärtigen Thema geworden. Sowohl im privaten, als auch beruflichen Umfeld hat das Virus viele Veränderungen bewirkt. In vielen Unternehmen wird zunehmend im Home-Office gearbeitet, Kunden über Online-Meetings beraten und Teamsitzungen über Telefonkonferenzen abgehalten. Die neuen Bedingungen fordern seit jeher auch neue, kreative Lösungen. Schon im März und April reagierten viele Unternehmen schnell und orientierten sich an innovativen, digitalen Lösungen für die Aufrechterhaltung der Geschäftsprozesse. Gerade das AR/VR Marketing bietet dabei enorm viele Möglichkeiten, den Kontakt zum Kunden trotz einiger Einschränkungen zu wahren.

Zeitvertreib und Marketing in einer App

Auch wenn AR (Augmented Reality, dt.: erweiterte Realität) und VR (Virtual Reality, dt.: virtuelle Realität) noch nicht in jeder Branche gängige Begriffe sind, so haben sie doch in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Circa 75% der deutschen Unternehmen haben  AR/VR bereits für sich entdeckt oder eine entsprechende Anwendung in Planung (Quelle: PTC, AR/VR Studie).

Besonderes Potenzial dabei bieten Onlineshops. Das Einkaufen vom heimischen Sofa aus ist im Zuge der Pandemie besonders beliebt geworden, der Markt entsprechend hart umkämpft. Hier sind AR/VR-Anwendungen eine tolle Möglichkeit, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Das Möbelhaus IKEA beispielsweise nutzt die neue Technologie schon seit 2017 mit der Einführung der „IKEA Place App“. Das Grundprinzip dabei ist, dass mit Hilfe einer Augmented-Reality-Technologie Möbel in den eigenen vier Wänden ausprobiert und ganze Räume komplett eingerichtet werden können. Der Kunde kann herausfinden, welche Möbelstücke zum schon vorhandenen Mobiliar passen oder sich Einrichtungsvorschläge ansehen – ohne Maßband, Grundrissskizze und Gedränge im Geschäft. Im Kontext des Corona-Leitspruches „Stay at home“ nimmt diese Möglichkeit den neuen Wohnzimmertisch oder das Regal digital testen zu können, einen ganz neuen Stellenwert ein. AR/VR ist hier Zeitvertreib, Spielerei und gleichzeitig Mittel zur Stärkung der Kundenbindung und des Markenimage in einem.   

Reisen während einer Pandemie – Geht das?

Unzählige Reisen mussten dieses Jahr gecancelt werden. Um Reisefreudigen trotzdem ein Stück Urlaub bescheren zu können, entwickelten findige Reiseanbieter eine AR/VR-basierte Möglichkeit, das Fernweh zu befriedigen. Ein Beispiel dafür sind die 360 Grad-Videos von itravel, die die Nutzer auf eine digitale Reise mitnehmen. Von der Karibik und wunderschönen Stränden bis hin zum russischen Baikalsee können die Landschaften (fast) hautnah erlebt werden. Obwohl die Videos direkt über das eigene Smartphone oder den PC abrufbar sind, ermöglicht erst eine VR-Brille  das besonders authentische Erleben der Atmosphäre und Umgebung. Denn wer kommt schon in Urlaubsfeeling, wenn hinter dem Bildschirm die triste graue Wand hervor blitzt?

Neben Anprobieren, jetzt auch Ausprobieren mit Augmented Reality

Dass man mittels AR verschiedene Kleidungsstücke anprobieren kann, ist nichts Neues mehr. Schon 2011 bot der Versandhändler Otto auf seiner Facebook-Seite eine virtuelle Anprobe an. Doch jetzt geht die Technik noch einen Schritt weiter. Der französische Brillenhersteller Bollé veröffentlichte in diesem Jahr einen Instagram-Filter, bei dem sich verschiedene Features einiger Brillen testen lassen. Nach dem Anprobieren des passenden Gestells über die Frontkamera kann der Nutzer direkt zur Hauptkamera wechseln und über sein Display durch die Brillengläser hindurch sehen. Über verschiedene Schieberegler lassen sich damit beispielsweise Lichtverhältnisse und Nebel regulieren, um die Effekte der Brillen unter realen Bedingungen zu simulieren – ein neues Einkaufserlebnis, eine „Premiere“, wie Bollés Vizepräsident für globales Marketing die Technologie nannte.

Ein zufriedener Kunde ist ein loyaler Kunde

Für viele Unternehmen bedeutet die Corona-Krise das Aus. Einige werden allerdings erst nach der Eindämmung des Virus die vollen Ausmaße der Krise erfahren. Gerade deshalb ist es wichtig, dem Kunden ein Erlebnis zu bieten, damit er auch nach der Pandemie dem Unternehmen als treuer Kunde erhalten bleibt. AR/VR stellt dabei eine gute Grundlage dar, auf der einen Seite den außergewöhnlichen Bedingungen gerecht zu werden und auf der anderen den Kunden zur Loyalität zu motivieren.