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NFTs – Was hat es mit dem Trend-Begriff des Metaverse auf sich?

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NFTs – Was hat es mit dem Trend-Begriff des Metaverse auf sich?

Apr , 27

NFT, Blockchain, Metaverse – mehrere Trend-Begriffe kursieren in der Gegenwart in einschlägigen Fachmagazinen und schaffen es gelegentlich in die Schlagzeilen der Medien. Wir gehen der Sache auf den Grund und klären auf, was sich hinter den Begriffen NFT und Metaverse verbirgt und welche Rolle die Blockchain-Technologie in diesem Zusammenhang spielt.

Was sind NFTs und wie funktionieren sie?

NFT ist die englische Kurzform für Non-Fungible Token. Übersetzt bedeutet der Begriff so viel wie: „Nicht ersetzbare Wertmarke“. Im Grunde handelt es sich dabei um ein digitales Unikat, das nicht durch ein vergleichbares Pendant ersetzt werden kann. Daher sind NFTs so etwas wie digitale Eigentumszertifikate. Ihr eigentlicher Zweck besteht darin, Eigentumsrechte an digitalen Gütern zu bescheinigen. Bei diesen digitalen Gütern kann es sich um Bilder, Videos oder Musik, aber auch um virtuelle Grundstücke, Domainnamen oder Ausrüstungsgegenstände aus Video-Spielen handeln. Wie am analogen Markt bestimmt den Preis der digitalen Güter das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage. Besteht an einem digitalen Objekt großes Interesse, kann der Preis – wie bei der Versteigerung eines einzigartigen Gemäldes von van Gogh – astronomische Höhen erklimmen.

Abgrenzung zu Kryptowährungen

Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Ripple sind NFTs nicht untereinander eintauschbar. Es handelt sich um einzigartige digitale Güter, die dank eines unveränderbaren Links, der zugleich Transaktionsnachweise, Besitzurkunde und Echtheitszertifikat ist, jederzeit von einem anderen Objekt, das in Bits und Bytes abgebildet werden kann, unterscheidbar ist. Da der Preis von Angebot und Nachfrage abhängt, können Non-Fungible Token binnen kürzester Zeit enorme Wertzuwächse verzeichnen. Gibt es jedoch keine Nachfrage nach dem digitalen Objekt, kann es unter Umständen unverkäuflich werden.

Aus der Praxis: Beispiele für NFTs

Spätestens seit der Entdeckung von NFTs als Wertanlage haben die digitalen Güter die Aufmerksamkeit der Medien erweckt. Zu den bekanntesten Transfers auf diesem Gebiet gehört der Verkauf eines 21.069 mal 21.069 Pixel großen JPGs im März 2021. Das Bild mit dem Namen „Everydays: The First 5.000 Days“, das aus 5.000 Einzelfotos besteht, wechselte im Auktionshaus Christie’s für knapp 70 Millionen Dollar den Besitzer.

Nicht weniger spektakulär war der Verkauf des ersten Tweeds von Twitter-Gründer Jack Dorsay, der im Frühjahr 2021 für 2,5 Millionen Dollar als NFT verkauft wurde. Fast die doppelte Summe brachte der erste Quellcode für das World Wide Web von Tim Berners-Lee ein, der als NFT für 4,9 Millionen Dollar verkauft wurde.

Konzerne nutzen NFTs mittlerweile zum Aufpolieren des eigenen Images. So verkaufte der Telekommunikationskonzern Vodafone im Dezember 2021 die erste SMS der Welt als digitalen Code. 107.000 Euro blätterte der neue Eigentümer damals hin. Vodafone gab anschließend bekannt, dass die Einnahmen an ein Flüchtlingshilfswerk gespendet werden.

Wie ein Dinosaurier aus längst vergangenen Zeiten mutet heute das Kult-Gif „Nyan Cat“ an. Die Katze mit dem Regenbogenschweif schwebt seit mehr als 10 Jahren durch die Weiten des Internets. Im Frühjahr 2021 war es dann so weit. Das Gif wechselte für stolze 483.000 Euro den Besitzer.

Blockchain als Basis

Obwohl NFTs nicht mit Kryptowährungen vergleichbar sind, basieren beide Systeme auf der Blockchain-Technologie. Bei Blockchains handelt es sich um riesige Datenbanken, die auf Millionen Rechnern weltweit zeitgleich betrieben werden. Informationen bleiben für immer erhalten und sämtliche jemals abgewickelten Käufe und Verkäufe sind jederzeit rekonstruierbar und damit nachvollziehbar. Für NFTs werden in der Regel Ethereum-Blockchains verwendet. Der Prozess der Bezahlung der digitalen Güter wird dementsprechend in der Kryptowährung Ethereum abgewickelt.

Bedeutung des Metaverse

Digitale Güter können in einer nicht allzu fernen Zukunft in einem Metaverse an Bedeutung gewinnen. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine virtuelle Parallelwelt, die auf der Virtual-Reality-Technologie basiert. Hollywood-Regisseur Steven Spielberg inszenierte im Jahr 2018 den Spielfilm „Ready Player One“, in dem eine Verknüpfung zwischen einer dystopischen Endzeitwelt und einem virtuellen Metaverse namens „Oasis“ hergestellt wurde. Ist die Technologie soweit fortgeschritten, dass ein derartiges Metaverse als Paralleluniversum existiert und allen Menschen zugänglich ist, könnte die Bedeutung von NFTs sprunghaft anwachsen.

NFT-Investment – Prädikat: Hochspekulativ

Die enormen Summen, die in der jüngeren Vergangenheit für bestimmte NFTs gezahlt wurden, rufen sowohl seriöse Anleger als auch Spekulanten auf den Plan. Richtig ist, dass einige digitale Güter binnen kurzer Zeit enorme Wertzuwächse zu verzeichnen hatten, da das überschaubare Angebot auf eine große Anzahl an Interessenten traf. Das ist jedoch kein Garant für die Zukunft. Sollte keine Nachfrage nach NFTs bestehen, können sich einzelne Objekte schlimmstenfalls als unverkäuflich herausstellen.

Fazit: Wer NFTs kauft, geht ein hohes Risiko ein und muss den Totalverlust seiner Anlage einkalkulieren. Aufgrund der hohen Preisschwankungen ist das Risiko noch höher, als bei den ohnehin schwankungsanfälligen Kryptowährungen.