AR/ VR

Museum 4.0 – das digitale Museum der Zukunft

Museum 4.0 – das digitale Museum der Zukunft

Museum 4.0 – das digitale Museum der Zukunft

Jul , 15

Museen werden lebendig

Mitunter halten vor allem junge Menschen Museen für altmodisch und verstaubt, doch diese Annahme ist längst überholt. Wer einmal mit offenen Augen ein Museum besucht hat, wird schnell feststellen, dass die Altersstruktur zunehmend im Wandel ist. Doch ist dies lediglich eine zufällige Erscheinung? Bisher durchgeführte Untersuchungen und Studien belegen das Gegenteil. Das Stichwort Digitalisierung ist längst in aller Munde und erfasst zunehmend weite Teile unseres Alltags. Doch die Digitalisierung ist nicht starr und entwickelt sich Stück für Stück weiter und dringt dabei vor allem auch in Bereiche vor, an denen man sie nicht vermutet hätte. Die sogenannte augmented reality (erweiterte Realität) leistet in diesem Zusammenhang einen wichtigen Beitrag. Hierbei geht es vor allem um die Aspekte der dreidimensionalen Darstellung und die Aktivierung verschiedener Sinne in Echtzeit. Während eines Rundgangs können somit durch den zusätzlichen Einsatz technischer Geräte diverse Dinge erlebbar werden. Ein Dinosaurier kann zum Beispiel aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden oder wird plötzlich lebendig und bewegt sich dabei durch den Raum. Dieses ist nur eines von vielen möglichen Beispielen und könnte beliebig ergänzt werden. Damit augmented reality oder auch AR Technologie funktionieren kann, bedarf es leistungsfähiger Geräte. Vor allem Smartphones und Tablets sind in diesem Zusammenhang besonders gut geeignet einen spannenden Rundgang zu ermöglichen. Doch ein modernes Museum kann noch viel mehr! Inzwischen geht es nicht mehr nur um den Einsatz moderner Medien, sondern auch um die Verknüpfung unterschiedlicher, effizienter Medien. Virtual reality ist hierbei ein weiterer wichtiger Faktor, welcher sich bereits in vielen Bereichen etabliert hat. Diese sogenannte virtuelle Realität lässt den Museumsbesucher Teil eines gesamten Prozesses werden. Man kann Dinge virtuell berühren und sich somit ein besseres Bild von deren Aufbau und Funktion machen. Auch im Bereich der App-Anwendungen machen VR und AR deutliche Fortschritte. Eine AR App oder VR App ist für viele Smartphones inzwischen vorhanden und nutzbar. Einige der Angebote sind für den Nutzer sogar kostenlos.

Hoher Mehrwert für den Museumsbesucher

Die erweiterte und virtuelle Realität kann dem Museumsbesucher einen hohen Mehrwert bieten, ohne dabei althergebrachtes zu verdrängen. Das Bild eines Künstlers kann durch den Einsatz moderner Medien erzählt werden. Somit kann dieses nicht nur betrachtet werden, sondern erhält durch die visuelle und akustische Darstellung mittels Bildschirm eine informative Ergänzung, welche sonst nicht möglich wäre. Viele Besucher schätzen derartige Erweiterungen. Insbesondere jüngere Menschen finden inzwischen viel Gefallen an einem Besuch im Museum.

Studien beweisen Sinnhaftigkeit neuer Techniken

Eine besonders herausragende Studie wurde im Oktober 2019 durch das Deutsche Anwenderhaus durchgeführt. Hierbei sollten die Grenzen und Chancen der VR-Technologie untersucht werden. Insgesamt nahmen 738 Teilnehmer an der Studie teil. Unterstützt wurde das Projekt zudem durch die Bundesregierung. Berührt es mich? So lautete die Frage dieser groß angelegten Studie, welche die Grenzen und Chancen von virtuellen Anwendungen ermitteln sollte. Thematisiert wurde die Geschichte eines Hamburger Soldaten, welcher während des Ersten Weltkriegs in russische Zwangsgefangenschaft geraten war. Die Forschungsergebnisse fielen gemischt aus. Aber warum? Sind Anwendungen aus den Bereichen VR oder AR noch nicht ausgereift genug, um den Museumsbesucher zu beeindrucken? Dies ist sicher nicht der Fall! Viele der Probanden wünschen sich eher eine Verknüpfung von Möglichkeiten. Die virtuelle Realität soll demnach vor allem als sinnvolle Ergänzung zum Museumsbesuch genutzt werden können und diesen nicht ersetzen. In Zeiten der Corona-Krise musste viele Museen für Besucher geschlossen bleiben, dies war somit Fluch und Segen zugleich. Einerseits konnten keine Umsätze durch den direkten Publikumsverkehr erzielt werden, andererseits konnten digitale Angebote weiter ausgebaut werden.

Eine Technologie mit großer Zukunft

Sämtliche Anwendungen aus den Bereichen AR und VR werden in den nächsten Jahren noch deutlich an Relevanz gewinnen können. Beide Anwendungsbereiche dienen inzwischen nicht mehr nur der bloßen Unterhaltung, sondern werden zunehmend zu informativen Medien. Es wird also in Zukunft nicht nur um die Erweiterung von interaktiven Spielen gehen. Mittels dieser Techniken können Informationen und wichtige Inhalte auf angenehme Weise konsumiert werden. Insbesondere für den kulturellen Bereich ist dies ein erheblicher Gewinn, denn auch junge Menschen werden animiert eine Ausstellung oder ein Museum zu besuchen.